1. Pragmatik (Linguistik)
    1. Die Pragmatik beschäftigt sich in der Linguistik mit der Beschreibung von kontextabhängigen und nicht-wörtlichen Bedeutungen bei der Verwendung von sprachlichen Ausdrücken in jeweils konkreten Situationen und mit den Bedingungen für ihr Entstehen. Nach einer inzwischen klassischen Dreiteilung der allgemeinen Sprachwissenschaft wird sie von der Syntax und der Semantik unterschieden.
    2. La pragmatica è una disciplina della linguistica che si occupa dell'uso contestuale della lingua come azione reale e concreta. Non si occupa della lingua intesa come sistema di segni; al contrario, osserva come e per quali scopi la lingua viene utilizzata, individuandone la misura con cui soddisfa esigenze e scopi comunicativi. Più nello specifico, la pragmatica si occupa di come il contesto influisca sull'interpretazione dei significati. In questo caso, per "contesto" si intende "situazione", cioè l'insieme dei fattori extralinguistici (sociali, ambientali e psicologici) che influenzano gli atti linguistici.
  2. Vom Text auf dem Papier zum Text im Kopf
    1. Synsemantikum Autosemantikum
    2. Hintergrundwissen
    3. metonymisches Sprechen
    4. Polysemie
  3. Die Zirkularität des Textverstehens – die Zirkularität der Textanalyse
    1. I – Kontextanalyse
      1. - Pragmatische Analyse - Textfunktion, Textsorte - "Lasswell-Formel"
    2. II – Inhaltsanalyse
      1. - Semantisch-thematische Analyse
    3. III – Formanalyse
      1. - Rhetorisch-stilistische Analyse
    4. A. Textanalyse ist grundsätzlich ein zirkulärer Prozess zwischen drei Analyse-Ebenen B. Keiner dieser drei Analyse-Schritte kann isoliert vollzogen werden
  4. Top-down-Analysen vs. Bottom-up-Analysen
    1. [A] Top-down
      1. Je normierter/institutionalisierter eine Textsorte ist, desto eher kann mit der Analyse VOR dem eigentlichen Leseprozess begonnen werden
        1. sind dann möglich: – die Textsortenzuordnung – die Inferenz von Textsortenwissen
      2. An die Erwartungen an Textverlauf/Textstruktur/die Wahl sprachlicher Mittel vorgängig zu reflektieren führt zu einer gedanklichen Vor-strukturierung, die eine reflektiertere Textrezeption erlaubt
    2. [B] Bottom-up
      1. - keine standardisierten Textsorte - wenig Textsortenwissen und wenig Wissen über den Autor/die Situation/die kommunikativen Rahmenbedingungen/den Empfänger --> diese textexternen Faktoren müssen anhand des Textmaterials erschlossen inferiert werden
        1. kontextuellen Analyse: • die Inhaltsanalyse [Schritt II] • die Inferenzanalyse (präsupponiertes Weltwissen) [Schritt II] • die Analyse der Autoreinstellung [Schritt II] • die rhetorisch-stilistische Analyse / Regis-teranalyse [Schritt III]
  5. Redeabsicht
    1. - Lokution - Illokution - Perlokution
  6. Modalitätmaxime
    1. 1. Maxime der Quantität
      1. "Mache deinen Beitrag so informativ wie erforderlich und nicht informativer als erforderlich!"
    2. 2. Maxime der Qualität
      1. "Versuche deinen Beitrag zur Kommunikation so zu gestalten, dass er wahr ist!"
    3. 3. Maxime der Relevanz
      1. "Versuche, mit deinen Gesprächsbeiträgen relevant zu sein!"
    4. 4. Maxime der Modalität (Art und Weise)
      1. "Sprich klar und verständlich, und der Situation angemessen!"
  7. "Lass-well-Formel": Pragmatische Parameter, welche die Textbedeutung (mit-)bestimmen
    1. - Wer? (Senderpragmatik) *spricht zu* Wem? (Empfängerpragmatik)
    2. - Wann? (Zeitpragmatik)
    3. - Wo? (Ortspragmatik)
    4. - Mit welcher Intention? - Aus welchem Anlass?
    5. - Durch welchen Kanal?
  8. Pragmatische Dichotomien: zum Verhältnis zwischen Textpragmatik, Inhalt und Form
    1. [A] Wichtige pragmatische Parameter – SITUATION
      1. 1. Textfunktion 2. gesprochen vs. geschrieben 3. spontan vs. geplant 4. monologisch vs. dialogisch 5. räumlicher Kontakt (ja oder nein) 6. Echtzeit vs. zeitlich verschoben 7. privat vs. öffentlich 8. symmetrisch vs. asymmetrisch 9. Anzahl Kommunikationspartner 10. Anonymität vs. Bekanntheit der Kommunika-tionspartner 11. zeitliche Beschränkungen
    2. - Dichotomie = starre Teilung oder Unterteilung in zwei Teile
    3. [B] Wichtige thematische und (para)sprachliche Parameter – ÄUSSERUNG
      1. 1. lautlich-paraverbale (Tonfall u.a.) bzw. grafische Phänomene (Grafiken, Bilder, Karikaturen, Rahmen usw.) 2. lexikalische Besonderheiten 3. syntaktische Besonderheiten 4. thematische Besonderheiten 5. Grad an Kohäsivität, Metakommunikation 6. Verhältnis zwischen Implizitem und Explizitem
  9. Kohäsion
    1. Definition
      1. die grammatischen/lexikalischen/phonetischen/orthographischen Mittel, welche den kognitiven (Textverarbeitungs-)Prozess auf sprachlich-textueller Ebene stützen
      2. Textzusammenhalt auf der ausdrucksseitigen Ebene (auf der signifiant-Ebene)
    2. Merkmale
      1. Kohäsive Elemente sind sprachlich festmachbare Erscheinungen, z.B. Wortwiederholungen (Rekurrenzen), pronominale Verweise (Substitutionen, Text-Deixis), explizite Verknüpfungen von Aussagen (etwa mittels Konjunktionen)
      2. Die Menge der Kohäsionssignale in einem Text sagt noch nichts aus über die kohärente Deutbarkeit des Textes
      3. Kohäsionssignale unterstützen den Leser nur im Verstehensprozess
  10. Kohärenz (lokale vs. globale Kohärenz)
    1. Definition
      1. die inhaltliche Zusammengehörigkeit von Einheiten eines Textes
      2. den inhaltlichen Zusammenhang von Äusserungen
    2. Merkmale
      1. Kohärenz ist nicht in erster Linie eine Eigenschaft des Textes, sondern das Resultat von konstruktiven, kognitiven (Textverarbeitungs-)Prozessen.
      2. kohärente Text = auf der signifié-Ebene verständlich
      3. Was die Rekonstruktion von Kohärenz ‚im Kopf‘ des Rezipienten unterstützt, ist die konkrete sprachliche Kohäsion (auf der Textoberfläche bzw. der signifiant- Ebene).
  11. Text-Oberflächenstruktur vs. Text-Tiefenstruktur (‚Sub-Text‘)
    1. Text-Oberflächenstruktur
      1. alles, das von einem Text sprachlich sichtbar ist
      2. viele (nicht alle) der für die Herstellung von Kohärenz wichtigen Informationseinheiten
      3. grundsätzlich lineare Struktur unserer Sprachproduktion/ Sprachprodukte
      4. Textkohäsion
    2. Text-Tiefenstruktur
      1. Ergebnis des Verstehensprozesses, welches auch das Implizite umfasst und eine komplexe Struktur hat
      2. Textkohärenz